37
(1518) Luther vor Cajetan in Augsburg.
Papst Leo X. hatte ihn zur Verantwortung nach Rom
geladen, doch wurde er vom Kurfürsten in Schutz ge-
nommen. Die Unterredung mit C. erfolglos.
(1519) Gespräch mit Miltiz.n) Disputation mit vr.
Eck in Leipzig. Beides ohne Erfolg.
1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannbulle, o)
1519—1556 Kaiser Karl V., Enkel Maximilians.
Er war zugleich König von Spanien (Sohn Phi-
lipps des Schönen u. der Johanna v. Castilien).
Außerdem Herrscher in Oestreich, den Nieder-
landen, Neapel u. Sizilien, endlich auch in der
neuen Welt.
1521 Reichstag zu Worms. Luther verantwortet
sich, x) wird in die Acht'erklärt, aber nach der
Wartburg gerettet.
Hier lebte er als ,,Junker Jörge" und begann die
deutsche Bibelübersetzung mit den Psalmen.
Aber schon 1522 kehrt er nach Wittenberg zurück
und beschwichtigt die dortige B i l d e rst ü r m e r e i un-
ter Karlstadt. 1525 entsagte ec dem Cölibat durch
seine Heirath mit Katharina von Bora, einer
ehemaligen Nonne.
1521-1525 Erster Krieg zwischen Kaiser Karl und Kö-
nig Franz.
Letzterer strebte nach dem Besitze von Neapel, ver-
lor aber Mailands) durch die unglückliche Schlacht bei
Pavia 1525, in welcher er gefangen wird. Schon
vorher war der tapfere Bayard (Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen, und der beleidigte Connetable
Karl von Bourbon zum Kaiser übergegangen.—
Franz mußte zumadrid Italien entsagen, hielt aber,
freigelassen, den Vertrag nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg.
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwa-
den, welche Luthers Lehre von der „Freiheit eines
n) Ueberbringer der geweihten Rose, milden Charakters.
o) Vor dem Elsterthor in Wittenberg.
P) Zuspruch des alten Frundsberg. Luthers Glaubensmuth in wel-
chem Bekenntniß?
9) Hier wird Franz Sforza als Herzog eingesetzt.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Leo_X Leo Karl_V. Karl_V. Maximilians Johanna Katharina_von_Bora Karl Karl Franz Franz Bayard Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Luthers_Glaubensmuth Franz_Sforza Franz
36
Neue Geschichte.
Seit 1517.
1517—1648 Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation,
bis zum Schluß des dreißigjährigen Krieges.
1648—1786 Zweite Periode. Das Zeitalter der großen
Monarchen, bis auf Friedrichs d. Gr. Tod.
1786—? Dritte Periode. Das Zeitalter der Revolution,
reicht bis in die Gegenwart hinein.
Erste Periode.
Zeitalter der Reformation.
1517 Luther schlägt die besonders gegen den Ab-
31.Oct. laß 1c) gerichteten 95 Theses an die Thür der
Schloßkirche zu Wittenberg.
Martin Luther d. 10. Novbr. 1483 zu Eisle-
den geboren. Vater Bergmann. Schulen in Mans-
feld, Magdeburg, Eisenach.1) Bezieht, um
die Rechte zu studiren, 1501 die Universität Erfurt,
wo er zuerst die vollständige Bibel findet. Er wird
A u g u sti n e r m ö n ch, m) 1508 durch Staupitzens Ver-
mittlung Professor der T h e o l o g i e in Witten-
berg. Auf einer Reise nach Rom wird seine
Ehrfurcht vor dem Papste durch das lasterhafte Treiben
der Geistlichkeit getrübt. L. findet in Philipp Me-
lau chthon einen Freund und in Kurfürst Fried-
rich dem Weisen einen Beschützer.
k) Der Peterspfennig. Der Dominikaner Tetzel.
l) Singen auf den Straßen. Die wohlthätige Bäckersfrau.
in) Des Freundes Tod. Gewissensangst. Der Trost des alten Mönches.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Martin_Luther Bergmann Philipp_Me- Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Wittenberg Mans- Magdeburg Witten- Rom
40
gläubigen und der Sünder. Besonders wirksam gegen
den Protestantismus, bis auf den heutigen Tag.
1542—i544 Letzter Krieg zwischen Karl Y. und
Franz I.
Von den protestantischen Reichsstanden wirksam un-
terstützt, dringt Karl bis in die Nähe von Paris vor.
Friede zu Crespy, in welchem Franz aus Ita-
lien, Karl dagegen für immer aus Burgund ver-
zichtet.
(1545—1563) Das t r i de n t i n e r Concil.
Durch die Kirchenversammlung zu Trient sollten die
kirchlichen Streitigkeiten ausgeglichen werden; doch
wurde sie wegen des Uebergewichts der Päpstlichen
von den Protestanten gar nicht beschickt. — Die Be-
schlüsse des Concils stehen noch gegenwärtig bei der
römischkatholischen Kirche in Geltung.
1546 Luther stirbt in Eisleben am 18. Februar.^)
Sein Grab in der Schloßkirche zu Wittenberg.
Neben ihm ruht Melanchthon, der erst 1560 starb.
Vergebens suchte dieser die Lutheraner u. die Reformir-
ten zu vereinigen.
1546—1547 Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
Müh lberg.
Kurfürst Joh a nn Friedrich, Landgraf Philipp
v. Hessen und eine Anzahl Städte (unter Anführung
des braven Sebastian S ch ar tl in von Burtenbach)
bildeten die Kriegsmacht der Protestanten. Kaiser
Karl bezieht ein festes Lager bei Ingolstadt, er-
klärt die Häupter des schmalk. Bundes in die Acht.
Langsame u. lässige Kriegführung, darauf Abzug.
Gleichzeitig war Herzog Moritz von Sachsen in
das Kurfürstenthum eingefallen. (Des Kaisers Freund,
obwohl Protestant!)
Als Joh. Friedr. zurückkehrt, muß Moritz weichen;
doch Karl Y. erschien plötzlich selbst in Sachsen, siegte
auf der Lochauer Haide bei Mühlbergs) und
nahm den Kurfürsten gefangen. Moritz wird Kur-
fürst von Sachsen. Karl in Wittenberg an Lu-
thers Grabe, a)
y) In Gegenwart seines Freundes Justus Jonas.
z) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hisvam'a!
a) Wie beantwortete K. den ihm daselbst gegebenen Rath?
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Y Karl Franz_I. Karl Karl Franz Franz Karl Karl Melanchthon Friedrich Friedrich Philipp
v Philipp Sebastian_S Karl Karl Moritz_von_Sachsen Moritz Karl_Y Karl Moritz Karl Justus_Jonas
Leitfaden
zum methodischen
Unterricht in der Geographie
oder
erster geographischer Cursus
zu in
Gebrauch in den untern Klassen der Gymnasien
und für Bürgerschulen
von
F. G. F. Sauvadlch,
Pfarrer zu Bendcleben bei Frankcnhauscn, im Fürstenthum
Schwarzburg - Sondershauscn.
' , >- • ■•Josgiut ' vriog
Zweite verbesserte und vermehrte Auflage.
Eisleben, 183 6.
Verlag von Georg Nei char dt.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Ii. Mitteleuropa.
151
Schule und Kösen, Dorf, mit einem wichtigen Salzwcrke. —
Artern, kleine Stadt, östlich von Frankcnhausen, an der Un-
strut, hat ein Salzwerk. — Qu erfurt, Stadt, östlich von
Artern, bekannt wegen ihres berühmten Markts.— Sänger -
hausen, gewerbsame Stadt, nördlich von Artern. — S tol-
berg am Harz, Stadt, nordwestlich von Sangerhausen, an
der Südseite des Harzes, mit dem Residenzschloffe des Grafen
von Stolberg. — Eislebe n, Stadt, nordöstlich von Songer-
hauscn, hat Bergbau und ist der Geburtsort des Doctor Martin
Luther, der daselbst 1483 geboren wurde. In der Gegend von
Eislebcn sind der süße und salzige See. — Wettin, Stadt,
nordöstlich von Eislebcn, am rechten Ufer der Saale, hat ein
wichtiges Steinkohlenbergwerk und in der Nähe den Peters-
berg. — Halle, große Stadt, südöstlich von Wettin, am rech-
ten Ufer der Saale, hat eine Universität, ein großes Waisenhaus,
ein wichtiges Salzwerk, viele Fabriken und 26,000 Einwohner. —
Eilenburg, gewerbsame Stadt, südöstlich von Halle, auf einer
von der Mulde gebildeten Insel. — Wittenberg, Stadt und
Festung, nördlich von Eilenburg, an der Elbe, mit einem schö-
nen Denkmale Luthers auf dem Markte, der in der dasigen
Schloßkirche begraben liegt. — Sorg au, Stadt und Festung,
südöstlich von Wittenberg, am linken Ufer der Elbe, treibt Han-
del und Schifffahrt.'— Mückenberg, Marktflecken, südöstlich
von Torgau, in der Nähe der Brandenburgischen und Schlesischen
Gränze, hat ein schönes Schloß, eine große Tuchfabrik und in
der Nähe eine vorzügliche Eisengießerei.
3) der Regierungsbezirk Erfurt, welcher den süd-
westlichen Theil begreift. Erfurt, Hauptstadt, westlich von
Weimar, und am nördlichsten Fuße des Steiger, in einer frucht-
baren Ebene, an der Gera, ist groß und befestigt, und hat eine
merkwürdige Domkirche mit der bekannten großen Glocke, aus-
gezeichneten Gemüsebau, viele Fabriken und 23,000 Einwohner. —
Schleusingen, Stadt, nördlich von -yildburghausen, am süd-
lichen Fuße des Thüringer Waldes. — Su hla, gewerbsame
Stadt, nordwestlich von Schlcusingen, an der Südseite des Thü-
ringer Waldes, hat besonders Gewehr- und Barchcntfabrikcn. —
Langensalza, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Erfurt, in
einer sehr fruchtbaren Gegend, hat ein Schwefelbad. — Tenn-
stedt, Stadt, nordöstlich von Langensalza, in einer fruchtbaren
Gegend, mit einem Schwefelbade. — Mühlhausen, gcwerb-
same Stadt, nordwestlich von Langensalza, an der Unstrut, hat
Fabriken, Handel und über 11,000 Einwohner. — Heiligen-
ftadt, Stadt, nordwestlich von Mühlhausen, an der Leine. —
Nordhausen, gewerbsame Stadt, nördlich von Sondershausen,
an der Südseite des Harzes und am Anfange der goldenen Aue,
ist durch ihre Branntweinbrennereien und starken Getreidehandel
berühmt, und hat 11,000 Einwohner.
e) Die Provinz Wcstphalen.
Sie gränzt gegen Nordwesren an die Niederlande,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Martin
Luther Mückenberg
125
(eine Nichte Fr iedrichs des Welsen) wegen ihres evangelischen
Glaubens nach Sachsen fliehen mußte, f)
Am 1. November 1539 empfing Joachim Ii. durch
Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg,
das Abendmahl in beiderlei Gestalt, nachdem fein jüngerer
Bruder Johann von Küstrin (Regent der Neumark)
bereits 1535 Protestant geworden war.
1540 Stiftung des Jesuitenordens durch Ignatius
Loyola
Spanischer Edelmann, vor Pampelona verwundet, nun
religiöser Schwärmer. Der Zweck des „Ordens der Ge- ,
sellschaft Jesu" ist die Bekehrung der Ungläubigen und
der Sünder. Die Jesuiten waren besonders thätig als
Missionäreg), Beichtväter und Lehrer. Wegen ihres viel-
fach schädlichen Einflusses wurde der Orden 1773 durch
Clemens Xiv. aufgehoben, jedoch 1802 wieder hergestellt.
(1542—1544) Letzter Krieg zwischen Karl V. undfranzl.
Franz stand im Bunde mit den Türken und dem Herzog
von Cleve. Von den protestantischen Reichsständen wirk-
sam unterstützt drang Karl bis in die Nähe von Paris
vor. Friede zu Crespp, in welchem Franz auf Ita-
lien, Karl aus Burgund verzichtet.
(1545 — 1563) Das tridentiner Coneil.
Durch diese Kirchenversammlung h) sollten die kirchlichen
Streitigkeiten ausgeglichen werden; docl) wurde sie wegen
des Uebergewichts der Päpstlichen von den Protestanten
garnicht beschickt. — Die Beschlüsse des Coneils stehen
noch gegenwärtig bei der römischkatholischen Kirche in
Geltung.
1546 Luthers Tod in Eisleben am ! 8. Februar.
Luther kam nach Eisleben, um Streitigkeiten der maus-
feldischen Grafen auszugleichen. Vor seinem Tode predigt
er noch viermal in der Andreaskirche i) und stirbt in Ge-
genwart seines Freundes, des halle'schen Superintendenten
Justus Jonas.
Sein Grab in der Schloßkirche zu Wittenberg. 3(eben
ihm ruht Me taucht hon, der erst 1500 starb und ver-
k) Aufenthalt auf der Lichtenburg Freundschaftlicher Verkehr mit
Luther.
g) Auf dem Gebiete der Mission haben sie Großes geleistet. (Japan.)
h) Sie hielt übrigens im Ganzen nur 25 Sitzungen. 1552—1562
war sie ganz aufgelöst,
i) Der Text seiner letzten Predigt war Matth. 17. 25 — 30. — Noch
am 16. Febr. Unterzeichnete er die Stistungsurknnde des Eisle-
der Gymnasiums.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Joachim_Ii Matthias_von_Jagow Johann_von_Küstrin Johann Ignatius
Loyola
Spanischer_Edelmann Clemens_Xiv Karl_V. Karl_V. Franz Franz Cleve Karl Karl Franz_auf_Ita- Franz Karl Karl Justus_Jonas Matth
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Brandenburg Neumark Paris Burgund Eisleben Eisleben Wittenberg Lichtenburg Japan
120
tteue Geschichte.
Seit 1517.
1517—1648 Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation,
bis zum Schluß des dreißigjährigen Krieges.
1648—1786 Zweite Periode. Das Zeitalter der großen Mo
narchm, bis aus des Tod Friedrich des Großen.
1786— ? Dritte Periode. Das Zeitalter der Revolution.
Erste Periode.
Zeitalter der Reformation.
1517 Lutber schlägt die besonders gegen den Ablaß n > gerichteten
31. Oct. 95 Tkeses an die Thür der Schloßkirche zuwit-
tenberg.
Der Bergmannssohn Martin Luther am 10. November
1483 zu Eisleben geboren. Schulen in Mansfeld,
Magdeburg, Eisenach, o) Bezieht, um die Rechte
zu studiren, >501 die Universität Erfurt, wo er zuerst
eine vollständige Bibel findet. Er wird Augustinermönch x),
1508 durch Staupitzens Vermittlung Professor in
Wittenberg. Aus einer Reise nach Rom (1510)
wird seine Ehrfurcht vor dem Papste durch das lasterhafte
Leben der Geistlichkeit getrübt. Bei seinem Reformations-
werke findet Luther in Philipp M e l a n ch t h o u q) einen
Mitarbeiter und in Kurfürst Friedrich dem Wei-
sen einen Beschützer.
n) Der Peterspfennig. Öberkomnüssar des Ablasses war der Erzbischof
von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg. Der
Dominikaner Tetzel.
u) Singen auf den Straßen. Die wohlthätige Bäckersfrau.
p) Des Freundes Tod. Gewissensangst. Der Trost des alten Mönches.
q) 1497 in Breiten (Baden) geboren, gab schon im 21. Jahre eine
griechische Grammatik heraus. Praeceptor Germaniae genannt.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Martin_Luther Luther Philipp_M Philipp Friedrich Friedrich Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Tetzel
121
(1518) tzuther in Augsburg vor dem Legaten Eajetan.
Papst Leo X. hatte ihn zur Veranwortung nach Rom
geladen, doch wurde er vom Kurfürsten in Schutz genom-
men. Die Unterredung mit dein hochmüthigeu Kardinal
blieb erfolglos.
11519) Gespräch Luthers mit Karl v. Miltitz in Alten-
bürg.r) Disputation in Leipzig mit Ur. Eck.s)
Beides ohne Erfolg.
1520 Luther verbrennt die päpstliche Bannbulle vor
dem Elsterthore in Wittenberg.
Um diese Zeit erschienen Luthers ref ormatorische
Hauptschriften: An Kaiserliche Majestät und den
christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen
Standes Besserung. Vom babylonischen Gefängniß der
Kirche. Bon der Freiheit eines Christenmenschen. (Kate-
chismus 1529).
1519—1556 Karl V., Enkel Maximilians.
Mitbewerber um die Krone war Franz 1., König von
Frankreich. Friedrich der Weise von Sachsen (Reichsver-
weser) schlug sie aus.
Der 19jährige Karl war zugleich König von Spa-
nien (als Sohn Philipps des Schönen und der Johanna).
Außerdem Herrscher in O e st r e i ch, den Niederlanden
Neapel und Sicilien, endlich in der neuen Welt. '
1521 Reichstag zu Worms, t) Luther verantwortet
sich, wird in die Acht erklärt, aber nach der Wart-
burg gerettet.
Hier lebte Luther als „Junker Jörge" und begann die
deutsche Bibelübersetzung u) mit den Psalmen.
Aber schon 1522 kehrte er nach Wittenberg zurück und
beschwichtigte die dortige Bilder st ü r m e r e i unter K a rl-
stndt (eigentlich Dr. Bodenstein aus Karlstadt), an den
sich die Zwickauer Propheten (Wiedertäufer) augeschlossen
hatten.
1525 heirathete Luther'die Katharina von Bora,
eine ehemalige Nonne.
r) Ueberbringer der geweihten Roise, milden Charakters.
s) Eigentlich fand die Disputation zwischen Eck und Äartstadt statt.
Luther nahm aber Theil daran. Sie dauerte 17 Lage.
t) Ulrich von Hutten, Franz von Sickingen und andere Ritter bieten
ihm ihren Schutz an. Zuspruch des biederen Georg von
Frundsberg. Luthers Glaubensmuth in welchen berühmten
Worten?
u) Beendet wurde dieselbe erst 1534. Die früheren Uebersetzungen
waren nicht aus dem hebräischen und griechischen Grundtexte,
sondern nach der lateinischen Vnlgata angefertigt worden.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Leo_X Leo Karl_v Karl Karl_V. Karl_V. Maximilians Franz_1. Franz Friedrich Karl Karl Philipps Katharina_von_Bora Ulrich_von_Hutten Franz_von_Sickingen Franz Georg_von
Frundsberg
Extrahierte Ortsnamen: Augsburg Rom Leipzig Wittenberg Kaiserliche_Majestät Maximilians Frankreich Sachsen Niederlanden
Neapel Sicilien Worms Wittenberg Karlstadt Luthers_Glaubensmuth
122
1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber
Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma
rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht
bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon
vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl
von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen.
Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent-
sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag
nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel-
che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu-
teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih-
rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje-
nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären,
aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie
arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im
Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter
Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x)
Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch-
seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt.
Auch Luther will nichts von Schonung wissen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein-
führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weisen.
Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige
(nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß-
müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i-
nischen Linie entrissen und an die albertiuische
(Moritz) gegeben wird.
1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches
Herzogthum.
Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen
Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen
die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im
v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies
Jagdrecht.
w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße
gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.)
x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In-
teressant ist die Selbstbiographie Götzens.
y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Karl
von_B Karl Franz_Italien Franz Georg_Metzler Georg_Truch- Thomas_Münzer Friedrichs Johann Johann_Friedrich_dergroß- Johann Friedrich Moritz Ute_Jahrh Götzens
113
Neue Geschichte.
Seit 1517.
15171648 Erste Periode. Das Zeitalter der Reformation,
bis zum Schlu des dreiigjhrigen Krieges.
16481786 Zweite Periode. Das Zeitalter der groen
Monarchen bis auf den Tod Friedrichs des Groen. 17861815 Dritte Periode. Das Zeitalter der Revolution. 1815 bis zur Gegenwart. Vierte Periode. Die neuste Zeit.
Erste Periode.
Zeitalter der Reformation.
1517 Luther schlgt die besonders gegen die Mibruche des Ab-
31.Okt. laffes *) gerichteten 95 Thcfes an diethr derschlo-kirche zu Wittenberg.
Der Bergmannsfohn Martin Luther am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Schulen in Mansfeld, Magdeburg, Eifenach. Bezieht, um die Rechte zu studieren, 1501 die Universitt Erfurt, wo er zuerst eine vollstndige Bibel findet. Er wird Augustinermnch. 1508 durch Staupitzens Vermittelung Professor in Wittenberg. Auf einer Reise nach Rom (1510) wird seine Ehrfurcht vor dem Papste durch _ das lasterhafte Leben der Geistlichkeit getrbt. Bei seinem Refor-mationswerke findet Luther in Philipp Melanch-thon2) einen Mitarbeiter und in Kurfürst Friedrich dem Weifen einen Beschtzer.
(1518) Luther in Augsburg vor dem. Legaten Cajetan. Papst Leox. hatte ihn zur Verantwortung nach Rom geladen, doch wurde er vom Kursrsten in Schutz genommen.
1) Oberkommissar des Ablasses war der Erzbischof von Mainz und Magdeburg, Albrecht von Brandenburg. Der Dominikaner Tetzel.
2) Eigentlich Schwarzerd. 1497 in Bretten (Baden) geboren, Gro-neffe Reuchlins, gab schon im 21. Jahre eine griechische Grammatik heraus. Praeceptor Germaniae genannt, f 1560.
Koep ert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 8
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Martin_Luther Luther Philipp_Melanch-thon2 Philipp Friedrich Friedrich Cajetan Leox Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Tetzel Koep
Extrahierte Ortsnamen: Wittenberg Eisleben Mansfeld Magdeburg Eifenach Wittenberg Rom Augsburg Rom Mainz Magdeburg Baden